Drogengebrauch bei Jugendlichen von "normalem" zu "riskantem" Konsum : Schritte einer Klassifikation auf sozialpädagogischer Ebene

In Österreich fallen vor allem Jugendliche, die illegale Drogen konsumieren oft aus den verschiedenen Maßnahmen der Jugendwohlfahrt bzw. Jugendarbeit, obwohl inzwischen unter den Experten klar ist, dass jugendlicher Suchtmittelkonsum einen Teil der Entwicklungsaufgaben in dieser Lebensphase darstellt. In diesem Sinne liegt die Begleitung dieser Jugendlichen eher im Aufgabenbereich der SozialpädagogInnen und meistens nicht in dem der Suchthilfe. Jedoch fehlen geeignete Instrumente um normal Drogen gebrauchende Jugendliche von problematisch und riskant konsumierenden zu differenzieren. Die gängigen klinischen Diagnostiken erweisen sich in der Einschätzung von Jugendlichen als wenig tauglich.Nach der Betrachtung der Ausgangssituation im Rahmen des jugendlichen Substanzkonsums, der verschiedenen Erklärungsmodelle zur Suchtentstehung, der wichtigen reflexiven Suchtforschung und der notwendigen Grundlagen zur Diagnostik im Jugendalter, beleuchtet die vorliegende Forschungsarbeit soziale und sozialpädagogische Konzepte kritisch und bezieht den Aspekt des psychoaktiven Substanzkonsums von Jugendlichen mit ein.Mit Hilfe von Interviews mit Jugendlichen, welche als Experten ihrer Lebenswelt zum Thema Drogen und Konsum befragt werden, wird schließlich ein sozialpädagogisches Diagnosekonzept entwickelt und vorgeschlagen. Diese Jugendlicheninterviews werden durch Experten der ambulanten Suchthilfe ergänzt und fundiert. Zusätzlich wird der Bedarf der ProfessionistInnen der Jugendwohlfahrt und der Jugendarbeit eruiert.Abschließend erfolgen Verschränkungen mit anderen wissenschaftlichen Untersuchungen zu diesem Thema, wodurch vor allem das Interview mit den Jugendlichen zusätzlich fundiert wird. Desweiteren wird zum einen wie schon erwähnt ein sozialpädagogisches Diagnosekonzept im Rahmen der Suchtgefährdung von Jugendlichen vorgestellt, und zum zweiten ein jugendadäquates Angebot dargestellt.In Austria, adolescents consuming illicit drugs are often not covered by various measures offered by youth services or streetworkers, even though experts agree to the fact that consumption of addictive drugs by youths is part of their developmental tasks in this specific phase in their lives. Thus, supervision of these adolescents falls rather into the responsibilities of socialworkers with pedagogic background and, in the majority of cases, not into those of addiction aid. However, there is a lack of appropriate instruments to differentiate between adolescents commonly using drugs and those hazardously using drugs. Prevalent clinical diagnostic tools prove to be rather inefficient evaluating youth in this context.Considering the initial situation within the framework of juvenile consumption of addictive drugs, different paradigms explaining the emergence of addiction, reflective research on the topic and the necessary diagnostic basics for adolescents, this reasearch paper critically elucidates social pedagogic concepts and includes aspects of psychoactive consumption of addictive drugs by adolescents.By means of interviews with adolescents who, as experts of their living environment, are questioned about drugs and drug consumption, a social pedagogic concept for diagnosis is developed and recommended. These interviews with adolescents are completed and supported by experts of the ambulant addiction aid. Additionally the necessity of professionals for socialwork for adolescents and streetwork will be investigated.Ultimately, links will be found with other scientific research on this topic which support primarily the idea of interviews with the adolescents concerned. Furthermore, as mentioned above, a social pedagogic concept for diagnosis concerning the danger of addiction of adolescents will be introduced on one hand, and on the other hand an offer will be illustrated that is appropriate for adolescents.eingereicht von Martin RiesenhuberAbweichender Titel laut Übersetzung der Verfasserin/des VerfassersZsfassung in dt. und engl. SpracheGraz, Univ., Diss., 2011OeBB(VLID)21676